"Dort, wo dein Talent und das Bedürfnis der Welt einander überschneiden, liegt deine Berufung." (Aristoteles)

 

. . . und sie tanzte, bis sie sich fand.

 

Die Klänge erfüllen den Raum, gehen durch mich hindurch, tragen meine Füße über den Boden, in die Luft, mein Herz schlägt kraftvoll im Rhythmus der Musik. Körper bewegen sich, ein Meer aus Wellen, mal ist die See ruhig, dann wild tosend und doch immer im Einklang mit sich.

 

Tanz in Worte zu fassen, ist unmöglich. Wie auch Yoga ist Tanz etwas, das erfahren werden möchte. Mit Körper, Geist und Seele. Es gibt für mich kaum eine andere Daseinsform, in der ich mich so frei fühle. So in meinem Element, so verbunden mit mir, der Welt und Gott. Manchmal allein, manchmal gemeinsam - wobei Tanz für mich nicht in diesen Kategorien existiert.

 

In letzter Zeit tanze ich viel. Und ich liebe es. Ich tanze, um mich ganz zu spüren, um mich zu erden, um meine Lebendigkeit zu entfalten. Kürzlich hatte ich ein intensives Erlebnis, von dem ich Euch berichten möchte. Als Bestandteil meiner Ausbildung zur Gestalt- und Körpertherapeutin fand Mitte Januar ein tanztherapeutischer Workshop statt. Wochenlang habe ich mich auf die drei Tage gefreut! Und dann wurde ich krank. Kreislaufprobleme. Die letzten Wochen waren recht fordernd gewesen, und jetzt wollte mir mein Körper offenbar ein Stoppschild vor die Nase stellen. Ausgerechnet jetzt. Puh. Atmen. Annehmen, dass es nun so ist. Und in mich hineinhorchen: Was brauche ich?

 

Den Freitag habe ich dann tatsächlich im Bett verbracht und erst mal 9 Stunden geschlafen. Und am Samstag - hurra! - ging es mir etwas besser. Workshop, ich komme! Ja, es entpuppte sich als eine gute Entscheidung, an den beiden verbliebenen Workshop-Tagen dabei zu sein. Angetroffen habe ich einen Raum, in dem ich mit allem da sein konnte. In dem alle mit allem da sein konnten. Wir haben über unsere Sinne in uns hineingehorcht, gesehen, gespürt. Wir haben gesungen, getanzt und dabei unsere Grenzen erkundet. Wir wurden zu Seehunden, Schwänen und Bienen und immer mehr einfach zu uns.

 

Am Samstag habe ich mich etwas zurückgenommen, saß vor allem bei den Partnerübungen lieber in eine Decke gehüllt an der Heizung. Zwischenmenschliches überreizt mich manchmal. Doch mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich mehr teilhaben möchte. Langsam habe ich mich vorgetastet, auch mal in der Mitte getanzt. Mal Kontakt aufgenommen und mich fallengelassen. Wie heilsam. Schritt für Schritt kehrte die Kraft zurück. Und als der Workshop am Sonntag sein Ende fand, ging es mir wundervoll.

 

Diese Klarheit, Feinheit und Freude hat mich zutiefst berührt. Und die Gewissheit: All das ist immer da, in jedem von uns. Vielleicht versteckt es sich manchmal oder wir verlieren es aus den Augen. Aber da ist es immer. Für mich ist Tanz ein Weg, um das zu erfahren, um mich wieder verbunden zu fühlen

 

Was für ein Segen. ॐ Shanti.

 

Ayurveda - unsere Elemente im Gleichgewicht

 

Heute möchte ich Euch Einblicke in die indische Gesundheitslehre Ayurveda geben. Das "Wissen vom Leben" - so die Übersetzung aus dem Sanskrit - ist nicht nur überaus faszinierend, sondern auch sehr vielschichtig und komplex. Deswegen beschränke ich mich auf die Grundlagen der sogenannten Doshas.

 

Im Ayurveda unterscheidet man fünf Elemente: Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde. Laut der Lehre besteht alles aus diesen Grundstoffen - auch wir. Allerdings sind die einzelnen Elemente in jedem von uns unterschiedlich stark ausgeprägt. So lassen sich verschiedene "Zusammensetzungen" feststellen, die mit bestimmten Eigenschaften assoziiert werden. Wir kennen diese Betrachtungsweise auch aus unserem Kulturkreis, bezeichnen Menschen zum Beispiel als "feurig", "aufbrausend" oder "bodenständig".

 

Um den Bezug zwischen den Elementen und uns zu vereinfachen, hat man die Elemente zu drei Lebensenergien - sogenannten Doshas - zusammengefasst. Sie heißen "Vata" (Luft & Äther), "Pitta" (Wasser & Feuer) und "Kapha" (Erde & Wasser). Jedes Wesen kommt mit einer ganz eigenen Mischung der drei Doshas auf die Welt. Diese Mischung nennt man Konstitution oder auf Sanskrit Prakriti. In mir herrscht zum Beispiel das Prinzip Vata vor, was mich zu einem sogenannten "Vata-Typ" macht.

 

Das Zusammenspiel der drei Doshas

 

Im Idealfall bleibt das individuelle Gleichgewicht der Elemente ein Leben lang gleich - was jedoch selten der Fall ist. Denn die Energien geraten recht schnell aus der Balance, sei es durch unsere Angewohnheiten, die Ernährung oder sonstige Lebensumstände. Auch die Uhrzeiten, Temperaturen und Jahreszeiten beeinflussen uns. Mal ist Vata zu hoch, mal hat man zu wenig Kapha, mal zu viel Pitta - oder anders herum. Jetzt kann man sensibel gegensteuern, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. 

 

Ayurveda hält viele Tipps bereit, wie man den Zustand der Prakriti wiederherstellen oder aufrechterhalten kann. Zuallererst sollte man jedoch wissen, welche Konstitution man überhaupt hat. Am besten lässt sich diese durch eine ayurvedische Fachfrau / Ärztin / Ernährungsberaterin (w/m/d) bestimmen. 

 

Zum Einstieg in die Thematik habe ich Euch grob zusammengestellt, welches Dosha mit welchen Ausprägungen in Verbindung gebracht wird. Die von mir so geliebte Vollständigkeit habe ich gar nicht erst versucht anzustreben, denn die Beschreibungen sind einfach unbeschreiblich umfangreich. Aber fürs Erste wird´s reichen:

 

Vata (gesprochen "Wata")

 

Elemente >> Luft und Äther

Eigenschaften >> wechselhaft, leicht, kalt, trocken, rauh, feinstofflich, beweglich, rein, auflösend, sprunghaft

Jahreszeiten >> Oktober bis Januar

Tageszeiten >> Zwischen 2 und 6 Uhr sowie zwischen 14 und 18 Uhr dominiert Vata in unserem Körper.

Aussehen >> leicht, zart, trockene Haut, dünne und dunkle Haare, schmale Lippen, braune Augen

Stärken >> kreativ, ideenreich, begeisterungsfähig, frei, großzügig, froh, vital

Schwächen >> launisch, nervös, ängstlich, verwirrt, traurig, unsicher, unkommunikativ

 

Pitta (einfach "Pitta")

 

Elemente >> Feuer und Wasser

Eigenschaften >> intensiv, leicht, heiß, ölig, scharf, flüssig, sauer, abführend

Jahreszeiten >> Juni bis September

Tageszeiten >> Zwischen 10 und 14 Uhr sowie zwischen 22 und 2 Uhr steigt Pitta an.

Aussehen >> mittlerer Körperbau, helle Haut, Sommersprossen, blonde oder rötliche Haare, helle Augen

Stärken >> ehrgeizig, konzentriert, selbstzufrieden, wissbegierig, glücklich, intelligent

Schwächen >> perfektionistisch, ärgerlich, eifersüchtig, rechthaberisch, stolz, zweifelnd

 

Kapha (gesprochen "Kaffa")

 

Elemente >> Wasser und Erde

Eigenschaften >> entspannt, schwer, kalt, ölig, langsam, zäh, fest, weich, unbeweglich, süß

Jahreszeiten >> Februar bis Mai

Tageszeiten >> Zwischen 6 und 10 Uhr sowie zwischen 18 und 22 Uhr übernimmt Kapha das Regiment.

Aussehen >> kraftvoller Körperbau, volles Haar, weiche und fettige Haut, anziehende Augen, volle Lippen

Stärken >> mitleidend, zufrieden, vertrauensvoll, erdverbunden, geduldig, standfest, zärtlich

Schwächen >> langweilig, sorglos, habgierig, zwanghaft, unfreundlich, interessenlos

 

Harmonie im Wandel der Jahreszeiten

 

Wie Ihr sehen könnt, steigen in den verschiedenen Jahreszeiten die einzelnen Doshas unterschiedlich stark an. Im Frühjahr gewinnt beispielsweise oft der Kapha-Anteil in uns an Kraft, wodurch typische Symptome wie Frühjahrsmüdigkeit und Heuschnupfen entstehen. Um diesen Schwankungen zu begegnen, biete ich das ganze Jahr über Workshops zu den jeweiligen Doshas an. Wenn Ihr neugierig geworden seid, schaut hier > vorbei.

 


. . . here I blog again :)

 

Hi ihr Lieben, it´s time to blog again! Ich freue mich drauf, Euch wieder regelmäßig an meinen Gedanken teilhaben zu lassen. Was ist los in der Yogawelt? Was bewegt mich gerade? Und was interessiert Euch? Mal schauen, wohin die Reise geht. Ahoi! 

Eure Isabel ♡

"Große Menschen sind die, die erkennen, dass Spiritualität stärker ist als jede materielle Kraft und Gedanken die Welt beherrschen." (Ralph Waldo Emerson)